Pressestimmen
Plärrer, Mai 1999, Jochen Schmoldt "Das Resultat: vom ersten bis zum letzten Ton spannende, witzige, lyrische Dialoge zweier Musiker, die hörbar miteinander können, und dies sogar sehr gut!" |
Jazzpodium, Juni 1999, Bernd Ogan Künstlerische
Offenheit und Toleranz - Friedemann Graef und Achim Goettert |
FRANKFURTER RUNDSCHAU, 30. 1.1999 Eins und eins macht in der Musik, wo sie gelingt, mehr als zwei. Wenn die beiden Saxophonisten Friedemann Graef und Achim Goettert zusammenspielen, dann ist dieses Duo, das auf eine Rhythmusgruppe verzichtet, eben mehr als bloß die Addition zweier Solisten. Die beiden improvisieren über insgesamt einundzwanzig zum Teil sehr kurze Stücke, die in zwei Suiten angeordnet sind, deren Material von jeweils einem der beiden stammt. Dieses Doppel, erschienen auf dem FMP-Label, zeichnet sich durch den völlig undogmatischen Umgang mit der Überlieferung aus. Manche Improvisationen swingen daher, als hätte es seit Parker und Coltrane keine Jazzgeschichte mehr gegeben, dann wieder wird sehr frei mit dem Material verfahren. Goettert, der seine Suite Zengö 19 bei einem Aufenthalt in Ungarn komponiert hat, ließ sich unüberhörbar auch von Baróks schöpferischen Verhältnis zur Folklore inspirieren. Und in dem Stück Menj, kerlec (Zieh Leine), zum Beispiel, wird zurückverwiesen auf barocke Muster. Immer aber gehen die Kombattanten höchst aufmerksam aufeinander ein. Die Unterscheidung zwischen "kommerzialisierter Popmusik und dem tendenziell 'kommerzfreien' Raum der musikalischen Novatoren", also zwischen Musik, die ja gerade deshalb kommerziell, verkäuflich ist, weil sie Pop, populär ist, und Musik, die nicht (in erster Linie) auf Verkauf zielt, eine Unterscheidung, auf der Hans-Klaus Jungheinrich in der FR vom 30.12.1998 besteht und zwischen deren Opponenten er "schwerlich eine ästhetische Versöhnung" sieht, wird hier obsolet. Die Duos von Graef und Goettert vermögen die von Jungheinrich herbeigewünschte "musikalische Neugier" zu erregen, ohne kompromißlerisch und esoterisch zu sein. Die Produktion ist dabei zu der in den Anfängen der Stereotechnik üblichen Gewohnheit zurückgekehrt, das Spektrum so zu nutzen, daß stets erkennbar ist, wer was spielt. |
JAZZLIVE (Österreich) Nr. 122, 1999 "Die beiden deutschen Saxophonisten stehen zwar nicht so unbedingt im Rampenlicht der Impro-Scene, arbeiten aber unermüdlich als Pädagogen, Film- und Theaterkomponisten bzw. als Solisten im Bereich der Klassik bzw. Neuen Musik. All diese Einflüsse verquicken sie auf organische Weise in überzeugenden Duetten, in denen sie sich als hingebungsvolle Improvisatoren mit Jazzbezügen präsentieren. Von Jazz genährt ist die rhythmische Impulsivität und die Expressivität des Ausdrucks, die harmonischen wie melodischen Strukturen beruhen auf ausführlicher Kenntnis der europäischen Musiktradition. Ein zwangloser Umgang mit Traditionen, formuliert mit eigener Sprache, zu von pulsierendem Innenleben gekennzeichneten klanglichen Metamorphosen." |
CADENCE (U.S.A.), Volume 25, Nr. 4 April 1999 Saxophonists Graef and Goettert, veterans of numerous German and international ensembles, both composerly and improvisatory, divide their CD into two very lengthy suites that employ a variety of compositional techniques and a range of saxophones. The first, 32 minutes long, is by Graef, the second, 41 minutes, by Goettert. The compositions range from rounds and canons through Weill to more traditional Jazz forms, to minimalism and sonic explorations, but what distinguishes the work is its extraordinarily clear performance values and adherence to strongly architectural musical principles. At times there's the feel of certain all-saxophone bands of the twenties, but there's simply gorgeous air in the two sopranos of 'Birds in the Station," the two players' sounds richly piping in one another's resonance, with Graef's sweetness almost uncanny. He's a master of surprising ranges, bringing the same cool detachment and perfection of timbre to his work on bass saxophone. While the two players'identities are often sublimated in the tightly written parts, their individuality is apparent in the number of pieces where their altos and tenors are paired and improvisation is more explicit. Graef is tidier, more precise, and a master of cool sonics; Goettert, more vocalic, looser and funkier. It´s a nice contrast, and the CD will appeal to those who enjoy ROVA`S broad spectrum of approaches. Though the pieces are grouped in lengthy suites, it´s a long ride, and the pieces are best savored individually. |
JAZZIZ (U.S.A.), Volume 16, Nr. 5, Mai 1999, Patrick Hughes These cerebral saxophone
duets gracefully avoid the cold, calculating stereotype some assign to
experimental European jazz - but just barely. The package reads like a
math textbook: spare geometric shapes on the cover, Graef assigned to
the left channel, Goettert to the right. Each musician is responsible
for a suite comprising roughly half of the album's 72 minutes, with the
songs split between blocky composition and polite improvisation. Graef
and Goettert are names one might more quickly assign to physics professors
than saxophonists, but the duo escapes pedantry by infusing their performances
with an endearing playfulness. |