ac.t art

 

ac.t art in der Villa
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BERNHARD DAGNER
(Krummenaab/Opf.)

KURT TEUSCHER (Selb/Opf.)

Neue Arbeiten

Eröffnung: 16. Mai 2004, 18.00 Uhr

19.00 Uhr Musik: Andreas Willers (Berlin) guitar

Ausstellungsdauer:
16. Mai bis 24. Juli 2004

Eine spannungsvolle Verbindung zweier Generationen und künstlerischer Ansätze: Zu sehen sind „Neue Arbeiten“ des 83-jährigen konstruktiven Malers und Grandseigneurs Kurt Teuscher aus Selb. In Kombination zu seinen raumgreifenden Farbflächen treten die großformatigen Farbstiftzeichnungen des Oberpfälzers Bernhard Dagner, der lange in Nürnberg lebte und Meisterschüler bei G. K. Pfahler war.

 

 

 

link: www.andreaswillers.de

Ein musikalisches Highlight wird der Berliner Ausnahmegitarrist/komponist Andreas Willers bieten. Für seine Musik nützt er verschiedene Gibson E-Gitarren, akkustische und Baritone-Gitarren, sowie Banjo. Bei Solokonzerten arbeitet er zudem mit speziellen Effekten: Ad hoc gespielte Phrasen werden geloopt und in ein Spiel auf mehreren Ebenen integriert. Neue Technik erlaubt eine Variation und Permutation der Phrasen und kreativeren Umgang als mit vormals statischen Loops. Andreas Willers arbeitete mit Weltstars wie Paul Bley, Louis Sclavis, Phil Hayes, Enrico Rava etc. zusammen und nahm u.a. eigene Musiken für die renommierten Labels BETWEEN THE LINES, ENJA, NABEL und Jazzhausmusik auf.

Presse

Bilder der Ausstellung

Bilder der Eröffnung

ac.t art in der Villa
wird unterstützt durch die
Stadt Zirndorf

link: www.zirndorf.de

 

BERNHARD DAGNER - Vita

97.10.1961 in Windischeschenbach / Opf. geboren

1981 Abitur am Gymnasium Neustadt / WN

1982 - 99 Wohnung und Atelier in Nürnberg / Fürth

1982 Ausbildung in den Restaurierungswerkstätten des Germanischen
Nationalmuseums Nürnberg und den Städtischen Bühnen Nürnberg

1983 - 89 Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
Klasse C. Fischer und Klasse Georg Karl Pfahler

1984 / 85 / 86 Klassenpreis

1987 Ernennung zum Meisterschüler

ab 1987 Kunst - am - Bau - Projekte mit G. K. Pfahler u.a.
- Arbeitsamt Frankfurt [1989]
- Saal des Ältestenrates im Reichstag, Berlin [1999]

ab 1987 Dozent an verschiedenen Kulturinstituten
z.B. im Kunstquartier Nürnberg

1991 / 92 Eat - Art - Projekte [Essbare Skulpturen]:
- Architekturkolloquium Akademie Nürnberg
- Städtisches Museum Pècs
- Goetheinstitut Budapest
- Staatsgalerie Stuttgart

1994 / 97 Mitarbeiter von Prof G.K. Pfahler an der Internationalen Sommerakademie
Salzburg

ab 1997 Redaktionsmitglied bei der Zeitschrift "il messagero" [Padua]
Artikel für den Bereich Kultur

seit 1998 Gründung / alljährliche Leitung der "Farbigen Burgwoche"
[Sommerakademie f. Malerei u. Zeichnung], Burg Neuhaus

1999 Umzug nach Krummennaab / Opf.
Kauf und Beginn des Sanierungsprojektes "Mannl - Villa"

2001 Mitarbeiter von Prof. G. K. Pfahler
Sommerakademie Plauen

 


Ausstellungen [Auswahl]

(E) = Einzelausstellung
(K) = mit Katalog

1986 Akademie Kolloquium / Badischer Kunstverein Karlsruhe (K)
Studio / Kunsthalle Nürnberg (E)

1987 "Kunststudenten stellen aus" / Kunstverein Bonn (K)
"Junge Künstler - Akademie Nürnberg" / BASF Ludwigshafen (K)

1988 "Zwischenbericht" Kunsthalle Nürnberg - Künstlerhaus München

1989 "Klasse Pfahler" / Kunsthalle Tübingen (K)
"Dialog" / Kunsthalle Krakau

1991 "Klasse Pfahler" / City Center Fürth
Kunstverein Aalen

1992 Städtische Galerie im Cordonhaus / Cham (E)

1993 Waldnaabtal-Museum Windischeschenbach (E,K)

1994 Kunstverein Hohenlohe
Kunstpreis Nürnberger Nachrichten (K)
Galerie Löhrl / Mönchengladbach (E,K)
Art Cologne

1995 "Standpunkt Stadt" / Städt. Galerie Regensburg (K)

1996 "Kunst - Raum - Franken" / Kunsthalle Nürnberg (K)

1997 Schloss Lobkowitz / Neustadt / WN (E)
Galerie Hammer - Herzer / Weiden (E)
Galerie Geiger / Kornwestheim (E)
Galerie Lerche / Kötzting

1998 Galerie ac.t art / Zirndorf (E)
Palazzo Frisacco / Tolmezzo (Italien) (K)

2001 Ungarisch - Deutsches Kulturinstitut / Stuttgart

BERNHARD DAGNER

Fliegendes Mobiliar durchmisst raumschaffend die Fläche, bunt hell und leicht purzeln schwebende Tische und Stühle im Bodenlosen. Die Serie "tischt" von Bernhard Dagner spielt mit der Raumwahrnehmung wie der Titel mit der Wortbedeutung: Das alogisch verbalisierte Substantiv imaginiert eine Welt, in der es tischt und stuhlt, wie es anderswo spukt. Einfache Objekte des Alltags - der Schwerkraft enthoben und der Dämonie der Linie ausgesetzt . Aufbrechende Gründe, Öffnungen, Fenster konstruieren als Bilder im Bild Raum im Bildraum. Astlöcher, Risse, Spalten, Wunden, Schluchten erzeugen organisches Wuchern, pilz- und lianenartige Verschlingungen, vorgeschobene Flächen brechen die Perspektive, bewirken Verzerrungen der Proportionen, lösen sich auf in Farbflüsse. Gegenüber seinem Lehrer Georg Karl Pfahler und dessen geometrischer Abstraktion befindet sich Bernhard Dagner in der Position des Dekonstruktivismus. Das bedeutet die lustvolle Dekonstruktion des Logischen - Umkehrung der Hierarchien, Verwischung der Grenzen, Bewegung des Stabilen und Destabilisierung des Zentrums, Betonung des Marginalen und Verschiebung des Schwerpunkts.

Den Schritt in den realen Raum vollzog Dagner mit Objekten, auch solchen, die als bebilderte Räume sich tonnenartig um den Betrachter schließen, der so in die Lage versetzt, eine Bilderwelt mit sich herumzutragen, als wandelnde Metapher für Weltanschauung daherkommt.

 
link http://www.kunstnetz-weiden.de/kuenstler/dagner_bernhard/ themens/04_arb.htm
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KURT TEUSCHER – Vita

1921 geboren in Radonitz, Böhmen (CZ)
1939 - 1948 Krieg und Gefangenschaft
1949 - 1953 Studium an der Werkkunstschule Wiesbaden bei Prof. Hattenrichter und an der Kunstschule Alsterdamm Hamburg

1954 - 1981 Gebrauchsgraphiker in Hamburg, Köln und Frankfurt/Main

seit 1982 freischaffender Maler in Weilheim, Regensburg und Selb

1995 Kunstpreis des Landkreis Dillingen

seit 1994 Teilnahme an internationalen Symposien für Konkrete Kunst in Okuninka


Einzelausstellungen

1990 Weilheim, Stadtmuseum

1991 Weilheim, Rathaus

1992 Schongau, Stadtmuseum (mit Rudolf Härtl)

1993 München, Galerie von Abercron (mit Erich Herter), Narbonne (F), Quartier de L'Europe La Poudriere

1994 Freising, Galerie 13

1996 München, Galerie im Rathaus (mit Ruth Kiener-Flamm)
Freising, Galerie 13 mit Katalog
Weilheim, Stadtmuseum
Regensburg, Kleine Galerie

1997 Ilmenau, Städtische Galerie (mit Thomas Lindner)

1998 Selb, Kunstverein Hochfranken (mit Helga Spieker)

2000 Wertingen, Städtische Galerie

2001 Regensburg, Kleine Galerie
Freising, Galerie 13
Selb, Galerie Goller

2002 As (CZ), Galerie AKS
Pardubice (CZ), Galerie Gong

2003 Regensburg, Stadtsparkasse (mit Svenja Doyen)

2004 Freising, Galerie 13

Gruppenausstellungen seit 1986 in Deutschland, Frankreich, Polen, USA, Israel, Österreich

Zahlreiche Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen

Kurt Teuscher "kommt von der Gebrauchsgrafik, die besonders in den 50er und 60er Jahren eine Verbündete der konkreten Kunst ist. Sein frühes Interesse an der Schriftkunst, der Gestaltung von Buchstaben, nicht nur unseres lateinischen Alphabetes, sondern auch der kyrillischen und arabischen Schriftzeichen, der Keilschrift, kufischen Schrift und der Hieroglyphen schlägt sich in kalligrafischen Blättern der 70er Jahre nieder. Ausgehend von Einzelbuchstaben, entwickelt er Formquantitäten in der Gestaltung eines ganzen Alphabetes, das durch rhythmische Beziehung zwischen Farbe und Form gekennzeichnet ist. In diesen Arbeiten wird Wert auf die künstlerische Reduzierung des Buchstabens als einer geometrischen Figur gelegt, und damit eine Grundlage für seine ab 1982 einsetzenden autonomen, freien Werke geschaffen.
Teuschers geometrisches Formenrepertoire ist traditionell, aber von innovativer Kraft im Zusammenspiel von Quadrat, Rechteck, Dreieck, unregelmäßigen Vierecken, Vielecken, von Parallelogramm, Winkelformen, Bogen und Segmenten. Geometrische Elemente überlappen sich, schneiden in die benachbarte Form ein. ... Den Kreis wird man in seinem Werk nicht finden. Teuscher will keine in sich ruhenden, abgeschlossenen Formen. Werden Segment und Bogen harmonisch angeordnet, so sind sie von einer grellen Farbigkeit energetisch aufgeladen.
Farbe ist ein wesentlicher Ausdrucksträger seiner Arbeiten. Abseits von irgendwelchen theoretischen Konzepten werden die Farben nicht willkürlich, sondern durchaus im Bewußtsein ihrer sensualistischen Wirkung ausgewählt und den Formen frei und offen zugeordnet. ... Teuschers Farbpalette beschränkt sich nicht auf die Grundfarben Gelb, Rot und Blau, sondern bezieht die Farben 2. Ordnung Violett, Orange und Grün und ihre variantenreichen Nuancen beider Ordnungen ein. Reine Komplementärkontraste sind selten. Pastose, gedämpfte Farben stehen neben grellen, expressiven Tönen. Mit Widersprüchen zwischen diametral eintgegengesetzten Form- und Farbwirkungen rechnet Teuscher und erklärt dieses zum Prinzip seiner individuellen Gestaltungsfreiheit."
Gerhard Leistner in: Kunst als Konzept, 1996, S. 84-85.

"Kurt Teuscher hat zu seinem Werk ein Credo verfaßt, das er mit den Sätzen schließt: 'Jedes Bild ist immer ein Suchen, Finden und Hinterfragen. Unter Verzicht auf Serien und Reihungen entstehen autonome Bilder.' Autonome Bilder - Kurt Teuscher stuft sie höher ein als Varianten in Serien oder Reihen. Autonom soll heißen: Jedes Werk ist ein selbständiges, unabhängiges und eigengesetzliches Werk.
Diese klare Aussage grenzt aus und grenzt ab. Der Künstler fordert vom Werk die absolute Selbstbezogenheit. Eine solche Aussage mag überraschen in einer Zeit, wo analoge Strukturen ein rundum ästhetisches Prinzip darstellen. Teuscher wirft über seine eigene Arbeit die Frage auf nach dem Wert der Einzelung. Damit steht er zwar nicht allein, aber die Ausschließlichkeit seiner 'Forderung' - seiner Forderung an sich selbst - verleiht der Kunst, die er ausübt eine bedeutende Funktion. Es wird Pioniergeist geweckt.
...
Kurt Teuscher erweist sich seit gut zwanzig Jahren als ein Künstler mit immer neuen Bildeinfällen im Rahmen der Konkreten Kunst, so daß tatsächlich sein eigener hoher Anspruch an das autonome Werk erfüllt wird. Es dürfte auch schwer fallen, seiner Arbeit irgend einen Entwicklungsplan, bewußt oder unbewußt, zu unterlegen. Er hat, möchte man daraus folgern, genügend freie Phantasie, jede neue Arbeit unter einem neuen Blickwinkel, und dabei aus einem reichen Fundus an bildnerischer Erfahrung schöpfend zu beginnen.
...
Das unerschöpfliche Repertoire wäre in seinen wesentlichen Formen wie folgt zu benennen: das Quadrat (meist als Grundfläche, seltener als Fläche der Mitte), das Rechteck, das Parallelogramm, das Dreieck, die Kreisschnitte, schmale Balken, T- und Winkelformen. Teuscher selbst nimmt jedoch die Teilung nicht in erster Linie als Flächenkonzept vor, sondern er arbeitet bewußt mit der Linie und spricht von einem Vorgehen, das neben der Vertikalen und Horizontalen auch die Diagonale und die Kurve miteinbezieht. Sicherlich ergänzen sich die beiden Wahrnehmungsweisen. Daß sich für den einen Betrachter primär Flächen anbieten, mag der Wirkung der Farbe zuzuschreiben sein. Auch in dieser Hinsicht hält sich Teuscher frei von anderen bekannten Kollegen, zum Beispiel unterscheidet sich sein Werk deutlich von demjenigen eines Lohse und Gräser in Zürich. Während sich diese immer wieder wenigstens in ihren reifen Werken mit Farbmengengleichheit befaßten, setzt Teuscher die Farbe intuitiv ein bzw. nach Augenmaß, was ganz wesentlich den autonomen Charakter eines Werkes unterstützt."
Eugen Gomringer, Autonome Bilder der Konkreten Kunst, in: Kurt Teuscher - Autonome Bilder der Konkreten Kunst, 1996, o. S.

"Die Bilder von Kurt Teuscher, obwohl aufgrund der geometrischen Gesetze gestaltet, sind mehr von der Intuition als von den mathematischen Berechnungen geleitet. Nach der Intuition richtet sich der Künstler auch bei der Zusammenstellung der Farben. Daher läßt sich in seinen Bildern eine Freiheit empfinden; die Freiheit des Künstlers, dessen Tätigkeit keinen strengen Regeln untergeordnet ist. Je nach dem emotionalen Gehalt, den sie zu vermitteln haben, dem aufgenommenen Problem der Form und nach der Farbkomposition, sind sie ruhig oder dynamisch, räumlich oder flach, sparsam oder prächtig. Der Maler bevorzugt keine bestimmten Formen oder Farben. In seinen Werken kommen gerade Linien und Bogen, alle geometrischen Grundformen und alle Farbtöne vor. Und doch, trotz ihrer Mannigfaltigkeit, sind alle seine Bilder - wie es der geometrischen Kunst überhaupt eigen ist, von der Ordnung und Harmonie gekennzeichnet.
...
Wenn man seine Bilder betrachtet, empfindet man in ihnen das Streben nach Ordnung, nach vollkommener Harmonie. Ob es sich nun aus den angeborenen Charakterzügen des Autors ergibt oder - im Gegenteil - ob es eine Auswirkung des Kompensationsgestzes ist, läßt sich schwer beurteilen. Und wieder mal spreche der Künstler selbst: 'Ich versuche durch prägnante Formen und Farben einen Zusammenklang zu erreichen. So sollen meine Bilder auch Zeichen der Stimmung sein und der Kontemplation dienen, und sofern es mir gelingt, das Transzendentale auszudrücken. Durch meine Ordnung widersetze ich mich dem Chaos der jetzigen Welt."
Bozena Kowalska in: Kurt Teuscher - Autonome Bilder der Konkreten Kunst, 1996, o. S.

 
links

http://www.konkrete-kunst.de/Siebdruckedition_/Kurt_Teuscher/
kurt_teuscher.html

http://www.kulturatlas-oberfranken.de/
xist4c/web/Teuscher--Kurt_id_357_.htm

http://www.kuenstlerinbayern.de/
kib/detail2.phtml?kunr=674

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